200 Jahre alte Kapelle zwischen Radoschitz und Jung Smoliwetz. Über die Geschichte von Jung Smoliwetz und dessen Teile, besonders über Radoschitz.
Bald vergehen 200 Jahre seit der Errichtung der Hl.Anna-Kapelle zwischen dem Dorf Radoschitz und der Zentralgemeinde Jung Smoliwetz. Diese wurde nämlich im Jahre 1831 erbaut. Ihre notwendige Renovierung ließ am Ende des 19. Jahrhunderts der Pfarrer Jan Černý aus Čížkov (Tschischkau) durchführen. Die nächste Kapellenrenovierung wurde im Jahre 1926 realisiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die baufällige und nicht gepflegte Kapelle zwischen den Jahren 1945 und 1955 zugrunde. Die Heilige Anna ist die Schutzherrin der Kapelle auf dem Radoschitzer Dorfplatz und an ihrem Namenstag feiert das Dorf Radoschitz regelmäßig seine Kirchweih. Die derzeitige Replik stammt aus den Jahren 1993 bis 1994. Die Restaurierung, die Bürger von Radošice gewährleisten.
Die Gemeinde Jung Smoliwetz ist eine Gemeinde des ersten Typus und besteht aus fünf Ortsteilen, und zwar Jung Smoliwetz, Alt Smoliwetz, Doschitz, Radoschitz und Budislavice (Budislawitz). Das Gebiet der Gemeinde Jung Smoliwetz ist mannigfaltig, das Verhältnis der Natur- und Zivilisationselemente ist nicht allzu ausgewogen. Die Gemeinde befindet sich zwischen den Naturparks „Brdy“ und „Pod Štědrým“ in den höheren Lagen der südlichen Region „Pobrdí“.
Die Fläche des Gemeindegebietes erstreckt sich auf insgesamt 3040 ha, die Anzahl an Einwohnern zum 31.12.2012 beträgt 697. Der Gemeinde-Code ist NUTS 4 CZ0324 Pilsen-Süd, Code ZÚJ 558061, die Verwaltungsanordnung ist der Kreis Pilsen-Süd, ORP (Gemeinde mit der erweiterten Wirksamkeit), beauftragt vom Kreisamt und dem Bauamt Nepomuk, Katasteramt Nepomuk (bis zum 31.3.2013), Grundbuchamt Pilsen-Süd, Standesamt Kasejovice. Biogeographische Region: Kontakt 1.22. Pilsner Region, 1.29 Blatnaer Region, 1.41 Plánice (Planitzer Region), 1.42 Brdy-Region.
Die Gemeinde Jung Smoliwetz liegt im Südosten des Pilsner Bezirks im Kreis Pilsen-Süd, das Gebiet erstreckt sich auf der Grenzfläche von drei Bezirken: Südböhmischer Bezirk (Kreis Strakonitz), Mittelböhmischer Bezirk (Kreis Pribram) und Pilsner Bezirk (Kreis Pilsen-Süd). Jung Smoliwetz befindet sich 38 km südöstlich von Pilsen, 35 km nordöstlich von Klattau, 30 km nordwestlich von Strakonitz, 20 km nördlich von Horaschdowitz, 20 km nordwestlich von Blatna, 11,5 km östlich von Nepomuk, 8,5 km nordöstlich von Wosseletz, 6,5 km nordwestlich von Schlüsselburg, 6 km nördlich von Kasejovice entfernt. Der nördliche Teil des Gebietes Jung Smoliwetz übergreift ins Brdy-Gebirge bis zur Höhe von 700 m ü.M. zu der Anhähe „Vrchy“ (Hügel). Beinahe durch die Regionsmitte durchfließt der Bach Lomnice, hier unter dem Namen „Smolivecký potok“ (Smoliwetzer Bach). Ein hügeliger Kamm in der Höhe von 600 m ü.M. bildet den westlichen Teil der Region, der südöstlicher Teil der Smoliwetzer Region wird hingegen durch ein Tal gebildet, das auf Blatna gerichtet ist. Das hiesige Gebiet ist eher hüglig.
Über die Prähistorie der Brdy-Region und des Brdy-Gebirges wird Manches im Werk des Forschers Bedřich Dubský „Urzeit Südböhmens“ beschrieben, in dem eine Reihe von Entdeckungen geschildert wird, die slawische Burg- sowie Begräbnisstätten auf dem Quellengebiet von Lomnice und Skalice aus dem 7. Jahrhundert dokumentieren. Interessant scheint die Beschreibung des Fundortes in der unweiten Gemeinde Kocelovice sowie des Fundortes des Budislawitzer Hügelgrabes nahe des Weges aus Jung Smoliwetz nach Přebudov zu sein. Dieser Fundort wurde von Hykeš und Siblík (Landeskind aus Jung Smoliwetz) erforscht. In der Brdy-Landschaft war die Bevölkerung deutlich zerstreut, die Besiedlung schritt sehr allmählich fort. Das hiesige Gebiet besiedelte schrittweise der Busitzer Stamm. Dieser beherrschte das Gebiet zwischen Březnice (Bresnitz), Rosenthal, Teslíny und Poříčí, die als Dörfer gegründet wurden. Das Wappen mit einem Eberkopf, das heutzutage auch im Gemeindezeichen von Jung Smoliwetz ist, und den auch das Zeichen des Busitzer Stammes beinhaltete, erwarb Dětřich, Angehöriger des Busitzer Stammes. Davon erzählt bereits die Dalimil-Chronik. (Kabátník, 2000).
Höchstwahrscheinlich kann die Existenz einzelner Dörfer der Jung Smoliwetzer Region zur Zeit des Aufbaus von hiesigen Religions- sowie Herrenobjekten, d.h. im 12. und 13. Jahrhundert angenommen werden. Allgemein wird die Existenz der Ansiedlungen erst auf Grund der belegten schriftlichen Aufzeichnungen anerkannt. Die Gemeinden Jung Smoliwetz, Alt Smoliwetz, Radoschitz, Doschitz sowie Budislawitz stellten jahrelang typische Untertanenansiedlungen dar. Keine von ihnen übertraf eine andere. In den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde Jung Smoliwetz zum Zentrum dieser Gemeinden. Der Grund dafür war der Verwaltungszusammenschluss zu Zwecken des Erwerbs größerer Finanzmittel für Investitions- und Gesellschaftsvorhaben. In nicht geringem Maß gehörte auch die Gründung einer Landwirtschaftsgenossenschaft dazu.
Die Entstehung der Gemeinde Radoschitz wird mit dem Jahr 1542 datiert. Der erste Eigentümer hieß Václav Zmrzlík, Herr von Orlice, Březnice (Bresnitz) und Lnáře (Schlüsselburg). Dieser Herr ließ die Gemeinde in die erneuten Landestafeln eintragen. Im Jahre 1577 verkaufte er das Dorf an die Chanowitzer aus Dlouhá Ves (Langendorf) und diese schlossen sie an das Doschitzer Herrengut an. Im 17. Jahrhundert wurde das Dorf noch siebenmal verkauft und im Jahre 1676 wurde sie wiederm Bestandteil des Herrengutes Lnáře (Schlüsselburg). Im Jahre 1924 wurden der hiesige Hof sowie die zum Hof angehörenden Grundstücke laut Gesetz über die Grundstücksreform in Parzellen geteilt. Im Jahre 1654 gab es hier 11 Bauernhöfe, 1 Kleinbauer, 4 Gärtner, 2 wüste Bauernhäuser, 1 Mühle und 1 Hammer. Im Jahre 1748 waren es 18 Bauernhöfe, 2 Häusler, 1 Schmied, 1 Weber, 1 Müller, 1 Gemeindehirt und 1 Tagelöhner. Im Jahre 1770 wurden 36 Häuser benummert und um 150 Jahre später waren es bereits 69 Häuser in der Gemeinde und es lebten hier 406 Bewohner. Die erste Schule wurde hier im Jahre 1875, die nachfolgende Schule wurde im Jahre 1911 erbaut. Die Letztgenannte wurde im Jahre 1975 geschlossen. Von 1901 bis 1967 wirkten hier Theateramateure. Seit Ende des 19. Jahrhunderts befand sich hier eine Sparkasse. Auf dem Dorfplatz neben der Hl. Anna-Kapelle aus dem Jahr 1831 befindet sich das Gemeindegebäude mit einer Turmuhr, das am 30.9.1939 fertiggestellt wurde. Neben der Kapelle steht das Denkmal der Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg. Zu Radoschitz gehören weitreichende Wälder.
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