Denkwürdige Hl. Izidor-Kapelle, Geschichte und Denkmäler der Gemeinde Doschitz, Erzengel Hl. Michael-Kirche
Es ist nicht bekannt, wann die Hl. Izidor-Kapelle erbaut wurde. Für die Kapelle sorgte das Ehepaar Blažena und František Šiška, Doschitz Konskriptionsnummer 78, bis zum Jahr 1976. Frau Šišková sorgte für die Kapelle nach dem Tod ihres Mannes allein bis zum Jahr 1985. Daraufhin übernahm die Gemeinde Jung Smoliwetz die Kapellenverwaltung. Die Kapelle wurde während der Errichtung des Radweges seitens der Firma Stafis KT s.r.o. als Geschenk für die Gemeinde renoviert.
Zum ersten Mal wurde die Gemeinde Doschitz im 14. Jahrhundert (1318) erwähnt. In der Festung, die hier zu der Zeit stand, siedelten Racek und Lev. Im 15. Jahrhundert besaßen die Pilgramser, später die Jonsdörfer und die Czerniner die Gemeinde, ferner gehörte diese der Familie Martinkovský von Roseč (Rosetsch). Jan Martinkovský verkaufte Doschitz im Jahre 1553 an M. Chanovský von Dlouhá Ves (Langendorf). Im Jahre 1660 kaufte Vilém A. Vitanovský von Vlčkovice die Gemeinde von den Chanowitzern ab. In den Jahren von 1664 bis 1689 stand Doschitz den Bukowanern, im Jahre 1689 der Rokytzaner Gemeinde und seit dem Jahr 1698 Jan Unvert zu. Zu den nächsten Eigentümern gehörten Adam Fortunát Koc von Dobrše (Dobrsch), im Jahre 1723 Jan Josef Vančura von Řehnice und seit dem Jahr 1746 die Kreuzritter des Hl. Johannes. Die Malteser des Roten Kreuzes von den Kreuzherren des Hl. Johannes erwarben Doschitz für die nächsten zwei Jahrhunderte. Die Hl. Michael-Kirche auf dem Hügel „Kamýk“ (608 m ü.M.) wurde von M. Chanovský im Jahre 1575 erbaut. Die Malteser bauten diese um und erweiterten sie im Jahre 1862. Die Kirche wurde niemals zu einer Pfarrkriche und wird heutzutage von der Gemeinde besessen. Das hiesige Schloss in der Gemeindemitte stammt aus dem Jahr 1746 und wurde zum Teil aus Holz erbaut. Im Erdgeschoss befanden sich Beamtenwohnungen und im oberen Stockwerk waren Herrenzimmer. Zum Hof gehörten eine Bierbrauerei sowie eine Brennerei. Beide gingen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zugrunde. Im Jahre 1654 waren 9 bewohnte Landgüter, 1 verlassenes Landgut, 8 Kleinbauer und 1 verlassenes Häuschen in Doschitz registriert. Im Jahre 1770 gab es hier bereits 18 Bauernhöfe, 1 Mühle, 1 jüdischer Branntweinbrenner und 1 Bettler. Zu der Zeit waren 39 Häuser benummert. Im Jahre 1913 waren es bereits 93 Häuser, hier lebten 493 Bewohner und standen 2 Mühlen. Auf dem Dorfplatz wurden drei Statuen (Johannes von Nepomuk, Hl. Anna und Hl. Antonius) aufgestellt. Gegenüber dem Park mit Statuen befindet sich ein Denkmal, das den Gefallenen im Zweiten Weltkrieg gewidmet ist. Zunächst besuchten die Doschitzer die Schule in Čížkov (Tschischkau) und seit dem Jahr 1888 konnten sie die eigene Zwei-Klassen-Schule in Doschitz besuchen. Die letztgenannte Schule entstand auf Grund des Umbaus der ehemaligen Gaststätte und hatte 95 Schüler im Jahre 1913. Die Schule wurde für die neunjährige Ausbildung bis zum Jahr 1982 ausgerichtet. Im Jahre 2003 wurde sie für immer geschlossen. Es soll das Paradox erwähnt werden, dass die Grundschule in eine Gaststätte zurück umgebaut wurde. (Kabátník, 2000)
Die Kirche auf dem Hügel „Kamýk“ (608 m ü.M.) nördlich vom Dorf ließ Mauric Chanovský aus Dlouhá Ves (Langendorf) im Jahre 1575 bauen, der Doschitz im Jahre 1553 abkaufte. Er stammte aus einer traditionell katholischen Familie, die in der hiesigen Region vom 15. bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts beispielsweise in Chanovice (Chanowitz), Hradiště (Burgstätte) bei Kasejovice oder Jung Smoliwetz ihren Sitz hatte. Der Bauherr der Kirche wünschte sich, dass darin ausschließlich katholische Messen zelebriert werden und in seinem Testament aus dem Jahr 1584 legte er fest, dass der Pfarrer, der sich um die geistliche Verwaltung neben der Kirche sorgen wird, gemeinsam mit seinem Ministranten für jede zelebrierte Messe 5 Groschen und ein Mittagessen bekommen. Die Doschitzer Kirche hatte jedoch niemals den Status einer Pfarrkirche, sondern sie wurde am ehesten von Spálené Poříčí (Brennporitschen) aus verwaltet und im Jahre 1701 wurde die Kirche zu einer Filialkirche, wobei sie zu dem nicht weit entfernten Dorf Čížkov (Tschischkau) gehörte, mit dem diese der Prager Erzdiözese angehörte; seit dem Jahr 1993 gehört sie der Pilsner Diözese an. Der Pfarrer pendelt zur Zeit wiederum aus Brennporitschen.
Im Jahre 1746 kaufte Doschitz der Orden der Malteserritter, der die Verwaltung aus Kraňsko mit dem Titel des Hl. Josef brachte und das Potronat über die Kirche übernahm. Da sich die Kirche an einem abgelegenen Ort befand, stand in der Nähe ein Häuschen für einen „Einsiedler“, der für die grundlegende Instandhaltung hätte sorgen sollen. Die Herrschaft verkaufte das Häuschen im Jahre 1800. Zur Zeit gehört die Kirche zum Besitz der Gemeinde Jung Smoliwetz und wird gerade wiederhergestellt. Die dritte Rekonstruierungsetappe wurde im Jahre 2010 durch den Austausch der Dachdeckung abgeschlossen. Seit dem Jahr 2011 wird die Renovierung der Krichenfassade durchgeführt, die im Jahre 2013 beendet wird.
Die Kirche stellt in der Gegend ein einzigartiges Beispiel der sakralen Renessaince-Architektur, obwohl die Abänderungen in den Jahren von 1862 bis 1907 deren Aussehen kennzeichneten. Es geht um einen einschiffigen Bau mit einem rechteckigen Chor, einer Sakristei auf der nördlichen Seite und einem Prismaturm in der Achse der Westfront, die mit zwei aus der Turmmaterie hervorgehenden Strebepfeilern befestigt ist. Die Fassade wird mit den Lisenenrahmen geschmückt, die Fenster sowie die Eingänge ins Schiff werden mit einem Segmentbogen eingewölbt. Das Presbyterium ist mit einem Tonnengewölbe mit den Ausschnitten versehen, die zu den Prismapfeilern mit Simskopfstücken geleitet werden. Das Schiff wird auf dieselbe Art und Weise gewölbt, wobei die einzelnen Gewölbefelder mit Bändern geteilt werden, die aus den Halbpfeilern mit Pilastern und Simskopfstücken hinauslaufen. Aus der Sakristei ist ein Oratorium zugänglich, das durch einen Halbkreisbogen in den Chor geöffnet wird.
Die Kirche ist mit vier Barockaltären ausgestattet. Der Hauptaltar ist mit dem Bild des Hl. Michael, mit den Statuen von Moses und Aaron sowie den Engeln ausgeschmückt und wurde nach dem Jahr 1710 erbaut. Der Seitenaltar der Schmerzensmutter Maria stammt aus der Zeit am Ende des 17. Jahrhunderts. Die ursprüngliche Verehrungsstatue wurde jedoch durch ein wertloses Bild der Jungfrau Maria mit dem schlafenden Jesukind ersetzt. Im Schiff werden gegenüberstehende Altäre der Hl. Familie mit dem Hl. Zacharias, Elisabeth und Johannes dem Täufer, dem Patron des Ordens der Malteserritter sowie die Umwandlung des Herrn angebracht. Beide Altäre wurden auf dieselbe Art und Weise verarbeitet und stammen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Kanzel hat der Ausschmückung nach den identischen Ursprung. Interessant sind geschnitzte Bänke mit klassizistischen und barocken Elementen, die mit dem maltesischen Kreuz vorne verziert sind. Ein Metallgitter zwischen dem Schiff und dem Chor samt Ordenskreuz, die auch wahrscheinlich mit den Bänken aus diesem Zeitraum stammen, wann die Kirche im Jahre 1863 hergerichtet wurde, wurden hinübergerettet. Ehestens zu demselben Zeitpunkt entstanden die Orgel sowie die Chöre. Die Malerausschmückung des Schiffes sowie des Chores wurden wahrscheinlich im Zusammenhang mit den Abänderungen im Jahre 1907 vorgenommen. Die Malerornamente sind im Chor vor allem durch die zusammenhängende Ausmalung der unteren Hälfte der Seitenwände, wo sich die Symbole des Kreuzes und der Dornenkrone mit den stilisierten Blättern abwechseln. Die Wölbung wurde blau mit goldenen Sternen ausgemalt. Im Schiff kommen insbesondere die Kreuzsymbole einschließlich einiger maltesischer Palmenzweige, die Täubin des Heiligen Geistes, das glühende Herz, die Engelköpfe, die Volutenornamente u.a. zur Geltung. Oberhalb des Triumphbogens und in dessen unmittelbarer Nähe wurden typische ovale Blechschilder mit den Doschitzer Zeichen des Malteserordens im Jahre 1907 behängt. Nun sind sie im Museum in Kasejovice verwahrt.
Aus dem ursprünglichen Renessaince-Kircheninventar wurde eine wertvolle Glocke im Turm hinübergerettet. Mauric Chanovský aus Dlouhá Ves (Langendorf) ließ die Glocke im Jahre 1575 bei dem berühmten Prager Glockengießer Brikcí von Cimperk abgießen. Die Glocke wird mit reichen figuralen und pflanzlichen Ornamenten geschmückt; im zentralen Teil der Verkleidung ist eine umfassende Inschrift in tschechischer Sprache und auf der gegenüberliegenden Seite sind das Wappen sowie der Name des Beschaffers angebracht. Die andere Glocke aus dem Jahr 1578, die ebenfalls von Mauric Chanovský bestellt wurde, zersprang im Jahre 1828 und wurde im Jahre 1839 bei Václav Perner in Pilsen umgegossen. Diese wurde bei der Requisition zu militärischen Zwecken im Jahre 1916 zerstört. Eine besondere Glocke mit kleinen Maßen befindet sich im Dachreiter über dem Hauptschiff. Diese wurde von Leticie Vránová – Dytrychová in Brodek bei Přerov (Brodek) anstatt der ursprünglichen zersprungenen Glocke abgegossen. Sie trägt den Namen Maria nach Marie Krejčová, die mit seinem Ehemann im Grunde genommen die gesamten Herstellungskosten trug. Die Glocke wurde von P. ThDr. Miroslav Vanč, PhD., Administrator der Pfarrgemeinde Brennporitschen benediziert.
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